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Humorforschung in Unternehmen und im privaten Bereich

Die Erforschung des Humors ist aus wissenschaftlicher Sicht im Bereich der Positiven Psychologie angesiedelt. Die Humorforschung beschäftigt sich dabei  mit dem Bereich des Lachens und des Humors beim Menschen und dessen Auswirkungen auf die körperlichen und psychischen Gesundheit. Dies tut sie in Unternehmen und im privaten Bereich. Ungeachtet der wissenschaftlichen Tatsache, dass zumindest auch höhere Tiere bewußt lachen können (vgl. „können Tiere lachen?).

Nichts verbindet Menschen in der Gemeinschaft so sehr wie das gemeinsame Lachen. Ja man könnte sagen, die Lust nach dem Lachen in der Gruppe macht sogar ein bisschen süchtig. Mehr dazu weiter unten im Text (Stichwort „Lachyoga“).
Für den Humor bietet die Humorforschung aber leider keine einheitliche Definition. Schon Aristoteles hat sich damit beschäftigt und die Psychologieexperten der heutigen Zeit (z.B. Ruch) tun es mit großem Erfolg vgl. auch You Tube

Humorforscher Willibald Ruch, Universität Zürich

Wie läßt sich "Humor" definieren?

Zur Definition des Humors findet sich bei Wikipedia folgende Definition: „Humor ist die Begabung eines Menschen, die Unzulänglichkeiten des Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen“ oder
„Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt“ (Joachim Ringelnatz)
„Humor hilft heilen. Lachen ist die beste Medizin“ oder „Humor ist die Medizin, die am wenigsten kostet und am sichersten hilft“ (Eckart von Hirschhausen).
„Der Witz verblüfft, Humor erleuchtet“ (Jürgen von der Lippe).

Für mich ist das Lachen und der Humor eine freudvolle Haltung für eine positven Umgang mit den Mitmenschen und den Dingen im Alltag. Wichtig dabei ist, der Humor hilft mir die Gelassenheit, Heiterkeit und Freude nicht zu verlieren und weiter zu entwickeln. Richtig kultiviert, wirkt diese Fähigkeit ansteckend und positv auf sich selbst und das engere private und berufliche Umfeld.

Nach Sigmund Freud dient der Humor in der Humorforschung dazu, betrachtet man dessen Entstehungstheorie, psychologische Spannungen bzw. Hemmungen aufzulösen. Diese Hemmungen stehen oft in einem sozial-kulturellen und auch arbeitspsychologischen Kontext. Dabei kann Humor auch dazu dienen unterdrückte Wünsche oder Prozesse (z.B. Humor im Unternehmen, Humor bei der Arbeit oder in der Gesellschaft (man denke da nur mal an den Humor in Karnevalsumzügen), Humor in der Gruppe, Humor in der Partnerschaft usw.) auf eine gewisse Art offenzulegen, und möglichst dabei die Wertschätzung des Gegenüber nicht zu verletzen.

Die wissenschaftlichen Anfänge der Humorforschung

In der Humorforschung fängt alles mit einem Lächeln / Lachen an. Während sich die Gelotologie (griech.: gelos = Lachen) als wissenschaftliche Disziplin mit den körperlichen, psychischen und gesellschaftlichen Aspekten des Lachens  beschäftigt, geht die Humorforschung noch weiter. Begründer der Gelotologie war der amerikanische Psychiater William F. Frey, der an der Standfort University in School of Medicine in Palo Alto lehrte und auch das Lachen erforschte. Wesentliche Aspekte des therapeutischen Humors wurden von ihm entwickelt.

Beim Lachen unterscheiden wir in der Humorforschung zwischen den Lachen ohne Grund (vgl. z.B. Cornelia Leisch oder Susanne Klaus und dem Lachen als Ausdruck des Humors und der Freude, dass wissenschaftlich erforscht wird (z.B. Willibald Ruch). William Fry erforschte in den USA insbesondere die Auswirkungen des Lachens auf die körperlichen Vorgänge. Daraus entwickelten sich die Humortherapien und Lachtherapien die in Unternehmen oder auch in der psychologischen Praxis (vgl. Barbara Wild) um Einsatz kommen. Zu den führenden Gelotologen zählen u.a. Paul Ekmann, Frank Rodden, Barbara Wild und Michael Titze (http://www.michael-titze.de/).

Als ein wesentlicher Bestandteil kann das Lachtherapie ist das Lachyoga angesehen werden. Im Lachyoga werden das grundlose Lachen zusammengeführt mit rhythmischen Klatschübungen und weiteren Inhalten aus dem Yoga. Beim Lachyoga kommt der Mensch durch motorische Auswirkungen von außen zum Lachen: aus einem anfänglich künstlichen Lachen entsteht ein echtes Lachen. Dies führt zu einer gewissen Heiterkeit und Freude. Bei dieser Form des Lachtrainings werden Dehn-, Klatsch- und Atemübungen miteinander kombiniert und in der weiteren Folge mit pantomimische Übungen (z.B. Fütterung der Pinguine, vgl. oder Angela Mecking) verknüpft und so die Teilnehmer zum Lachen angeregt.

Gelotologie und Lachyoga auch als Motor der Forschung

Die Lachtherapie, und damit auch die Humorforschung, verdankt seine Entwicklung dem Wissenschaftsjournalisten Norman Cussins, der an einer sehr schmerzhaften chronischen Erkrankung der Wirbelsäule (Sondylarthritis) litt und der sich durch eine selbstverordnete Lachtherapie selbst heilte. Mit seiner Lachtherapie wirkte auf Cussins auf das innersekretorische System und trug zu einer Gemütsaufhellung mit positiven Effekten auf das Gehirn und die endokrinen Drüsen bei. Dies regte bei ihm die Selbstheilungskräfte und das Immunssystem im Körper an. Die weltweite Verbreitung des Lachyogas erfolgte dann durch den praktischen Arzt und Yogalehrer Madan Kataria aus Indien. Dieser verbreitete das Lachyoga in den 90er Jahren zuerst in Indien und dann sehr schnell auch weltweit. So feiern z.B. die „Lachyogies“ jeden ersten Sonntag im Mai mindesten für eine Minute den sogenannten „Weltlachtag“ an dem um 14 Uhr MEZ gemeinsam schallend gelacht wird und um den Weltfrieden zu bitten.

Das Lachyoga hat sich heute in tausenden von Lachclubs in Unternehmen, Behörden, Seniorenheime, Schulen, Hochschulen, Kliniken, Kindergärten aber auch in Gefängnissen und Selbsthilfegruppen entwickelt. Zu einer Verbreitung und Weiterentwicklung des Lachyogas in unternehmen und in therapeutischen Einrichtungen hat wesentlich Sebastien Gendry beigetragen und nennt es „Laughter Wellness“. Er ist auch Gründer der ersten Laughter Wellness University.

Laughter Wellness University
Bild: Laughter Wellness University (Sebastien Gendry)

Geht es beim Lachtraining um eine körperliche Bewegung und die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens, können im Zuge der Anwendung auch entzündungshemmende Substanzen im Körper freigesetzt, Stresshormone abgebaut und eine Stärkung des Immunsystems begünstigt werden. Ich bezeichne das Lachyoga als eine Sportart, die Körper und Geist gleichermaßen gut tut und mit der man Lebenspunkte sammeln kann.

Kontraindikatoren beim Lachtraining?

Wie bei allen körperlichen Sportarten bestehen auch beim Lachtraining und beim Humortraining Kontraindikationen. So sollten Personen mit z.B. Angina Pectoris, Zwerchfellbruch, nicht kontrollierten Bluthochdruck, einer Neigung zu epileptischen Anfällen, Herz- und Stuhlinkontinenz Bandscheibenvorfall, Aneurysma, Glaukom, Rippenbruch sowie schwere Depressionen oder bei Einnahme von Psychopharmaka auf ein Lachtraining verzichtet werden bzw. zuvor der Hausarzt konsultiert werden.

Humor ist der Oberbegriff in der Humorforschung

Der Humor gilt in der Humorforschung als ein Sammelbegriff für alle Phänomene des Komischen, des Perspektivenwechsels und der inkongruenten Kommunikation. In der Humorforschung beschäftigt man sich mit den positiven und negativen Ausdrucksformen des Humors. Also z.B. dem „positiven Humor“ (z.B. Spaß, Wortwitz, Nonsens, Karikaturen, Cartoons, Sketche, Anekdoten, Selbstironie) und dem „negativen Humor“ (wie z.B. Satire, Sarkasmus, Streich, Zynismus, Spott, Hohn, Ironie).

Therapeutischer Humor als etwas Besonderes in der Psychotherapie

Beim Therapeutischen Humor unterscheidet man den destruktiven, schändlichen, minimal hilfreichen, sehr hilfreichen bis besonders hilfreichen Humor. Titze und Robinson haben hierzu jeweils zwei gute Bücher zum Thema "Therapeutischer Humor in der Praxis" geschrieben.

Therapeutischer Humor für die Praxis
Bild: Bücher zum Thema Therapeutischer Humor für die Praxis

Für den Bereich der Humorforschung in der Psychotherapie empfehle ich die beiden Bücher von Juan Andres Bernhardt und Franz Dumbs mit gleichnamigen Titel „Humor in der Psychotherapie“oder das Buch von Frau Prof. Dr. Barbara Wild „Humor in Psychiatrie und Psychotherapie“.

Humorforschung in der Psychotherapie
Bild: Bücher zum Thema Humorforschung in der Psychotherapie

Humorforschung als Teil der Positiven Psychologie - wichtige Charakterstärke

In der Psychologie ist die Humorforschung insbesondere im Bereich der Positiven Psychologie ein wichtiger Bestandteil und somit auch Forschungsgegenstand. In der Klassifikation der  6 Tugenden und 24 Charakterstärken (vgl. Ebner) ist der Humor der Tugend „Transzendenz“ zugeordnet. Wissenschaftler haben insbesondere bei der Charakterstärke Humor herausgefunden, dass durch das Training des Humors automatisch auch viele andere Charakterstärken trainiert werden können, wie z.B. „Dankbarkeit und Optimismus“ (Tugend Transzendenz) „Bescheidenheit“ (Tugend Mässigung), Teamfähigkeit und Führungsverhalten (Tugend Gerechtigkeit), Freundlichkeit/Großzügigkeit und Soziale Intelligenz (Tugend Humanität), Begeisterungsfähigkeit (Tugend Courage/Mut) Kreativität und Neugier/Interesse (Tugend Weissheit & Wissen) vgl. Bild Tugenden und Charakterstärken. Seit etwa dem Jahr 2000 ist bekannt, das sich die jeweiligen Charakterstärke trainieren lassen und zur positven Veränderung des Charakters eines Menschen beitragen können. Welches ihre ganz persönliche charakterstärke ist, das können Sie im kostenlosen Test VIA IS unter www.charakterstaerken.org selbst herausfinden. Probieren Sei es mal aus, es lohnt sich! Eine gut verständliche erläuterung zu dem Charakterstärken-Test findet sich hier.

Erfolgreich bei der Arbeit mit Positiver Psychologie
Bild: Die 6 Tugenden und 24 Charakterstärken - wichtige Bausteine in der Positiven Psychologie

Humortraining

Spätestens seit McGhee und Ruch ist in der Humorforschung bekannt, dass sich Humor im Alltag und Unternehmen speziell trainieren lässt. Das funktioniert also nicht nur im privaten Kontext, sondern auch für Mitarbeiter/innen in Unternehmen, Behörden, in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. z.B. als therapeutischer Humor.

Humortechniken als „Werkzeuge in der Humorforschung“

Ein besonderes Werkzeug in der Humorforschung ist das „7 Habits Humor Trainingsprogramm von Dr. Paul McGhee („7HHP“). Ziel ist es, seinen Humor gezielt und bewusst in einer belastenden Situation einzusetzen. Bei diesem Humortraining trainieren die Teilnehmer verschiedene Humorfähigkeiten in Zeiten, in denen es ihnen möglichst gut geht und sie keinen Stress empfindet. Sie machen sich bewusst machen, über wen kann ich lachen, was bringt mich in eine gute Stimmung? Mit diesem Wissen können die Teilnehmer gezielt gut gelaunt zur Arbeit kommen. Ein weiterer elementarer Punkt in diesem Humortrainingsprogramm ist das Einnehmen einer spielerischen Haltung. Gemeint ist das Spiel mit Sprache, Dialekten, Macken und Klischees. Das unweigerlich folgende Lachen kann jede Situation entspannen. Weiterhin ist es wichtig, den Humor im Alltag sehen zu können. Das Ziel diese „7-Humor-Habits“-Trainingsprogramm ist es, eine ganz persönliche Bewältigungsstrategie zu entwickeln, die die Spannungen und die Emotionen des Alltags und bei der Arbeit zu regulieren, damit ein Perspektivwechsel stattfinden kann. Man kann in diesem Zusammenhang durchaus von einem Schlagfertigkeitstraining mittels Humor sprechen. Sollten sie bereits erste Erfahrungen haben im Umgang und dem Training von Humor und ernsten Situationen, können Sie auf diese Erkenntnisse aufbauen und werden so immer besser. Nur Mut!

Die 7 Sutfen des Humor-Trainingsprogramm von Dr. McGhee

1. Stufe: umgeben Sie sich mit Humor.

Entwickeln Sie dabei Ihren eigenen Humor
Aufgabe: Beschreiben sie, warum der Sinn für Humor, z.B. sich selbst aufheitern zu können, Erleichterung in der Kommunikation und einen positiven Einfluß auf die Gesundheit haben kann und wie Sie mittels Lachen und Humor mit Stress besser umzugehen lernen.

2. Stufe: Kultivieren Sie Ihre spielerische Haltung

Aufgabe: Konzentrieren Sie sich auf das „hier und jetzt“. Kommen sie aus dem Grübeln raus. Denken Sie an eine problematische Situation und spielen diese humorvoll nach. Entdecken Sie dabei wieder das Kind in sich und/oder setzen Sie sich dabei wie es der Klinikclown macht, eine rote Nase auf. Beispiel von Profis: Iris Berben & Dieter Krebs, „Fahrschulprüfung – Generalprobe“, Sketchup 1986. Entwickeln Sie dabei eine neue verspielte Gelassenheit und Wertschätzung und entwickeln Sie humor aus ihrer ganz persönlichen Alltagssituation heraus.

Perspektivwechsel mit Humor
Bild: Fahrschulprüfung mit Humor

3. Stufe: Lachen sie öfter mal von Herzen

Aufgabe: Suchen Sie nach witzigen und lustigen Geschichten und erzählen Sie es im Freundes- und Bekanntenkreis. Entdecken Sie Ihren ganz persönlichen Lieblingswitz, kreieren Sie eine lustige Story. Sammeln Sie witzige Bilder, Cartoons oder Videos. Machen Sie einfache Übungen aus dem Lachyoga https://www.lachverband.org/lachen-im-unternehmen.html und kommen Sie dabei aus einem Anfangs künstlichen Lachen (“Lachen ohne Grund“) in ein echtes Lachen. Erleben Sie die emotional ansteckende Wirkung und die Kraft des Lachens und des sich daraus entwickelnden Humors.

4. Stufe: entdecken Sie Ihren eigenen Sprachwitz

Aufgabe: Suchen Sie nach Wortspielen und lustigen Geschichten, Sketchen & Bilder-Wort-Witzen. Was ist derzeit ihr aktueller Lieblingswitz und warum? Arbeiten Sie mit der Mehrdeutigkeit dieser Witze oder entwickeln eine eigene lustige Geschichte mit mehrdeutigen Begriffen; am besten aus der alltäglichen Kommunikation, der Zeitung oder anderen Medien (z.B. Fernsehen, Social Media). Erfinden Sie dabei neue Pointen durch den Einsatz der Humortechnik „Übertreibung“.

5. Stufe: finden sie das Lachen und den Humor im Alltag

Aufgabe: Nehmen Sie gegenüber den Dingen des Alltags eine humorvolle Einstellung ein, in dem Sie die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten. Dies übt ihre Fähigkeit zum Perspektivwechsel. Entwickeln Sie ungewöhnliche Ideen und Assoziationen. Arbeiten Sie mit Inkongruenzen oder auch als Fortgeschrittener mit sogenannten Bisoziation (vgl. Birkenbihl & Bisoziation). Erkennen Sie dabei starre Verhaltensmuster und versuchen Sie diese erheiternd zu betrachten bzw. wieder zu beleben.

6. Stufe: Nehmen Sie sich nicht zu ernst!

Lachen Sie Sie über sich selbst und gehen Sie humorvoll mit sich um
Aufgabe: Lernen Sie über ihre eigenen Schwächen, Fehler und Missgeschicke zu lachen. Dieser Prozess fordert ihre Selbstsicherheit und soziale Kompetenz. Dabei kann aus einer vermeintlichen Schwäche eine persönliche Stärke werden und es entwickelt sich eine Stärke, mit der Sie leichter über sich selbst lachen können.

7. Stufe: Finden Sie mitten im Stress den Humor

Aufgabe: Sie wissen jetzt, wie das Lachen und der Humor den Stress im Alltag oder bei der Arbeit, eine brenzliche oder peinliche Situation positiv beeinflussen können. Finden Sie etwas Witziges an den Problemen der Anderen. Suchen Sie nach humorvollen Bildern zu Stresssituationen (z.B. Cartoons zu Home Office; Tod, Scheidung, Prüfung etc.) Werfen Sie einen Blick auf die Geschehnisse des Alltags und begegnen Sie diese mit einem Lächeln, Lachen, Perspektivwechsel, Übertreibung, Inkongruenz, aber bitte stets auf der Suche nach dem Positiven. Üben Sie sich in humorvolles Storytelling oder erkunden sie erste Schritte in Richtung des Improvisationstheater.

Die „7 Habit-Humormethode“ deckt genau das ab, was wir in der Humorforschung auch untersuchen: die kognitiven, motivationalen, emotionalen und sozialen Prozesse in und um uns herum.

Was sind die wichtigsten Humorinterventionen?

Die häufigsten Interventionen mit Humor in der Humorforschung sind:
- die Überraschung
- die Maßlosigkeit
- die Absurdität
- die Inkongruenz

Diese vier Interventionen haben alle einen hohen intrinsischen Wert. Desweitere gehören dazu:
- die Konfrontation / Bestätigung
- das Wortspiel
- die Imitation
- der Körperhumor (Gestik, Mimik, Akustik)

Beispielwitz: „Waaas?“ sagt der Chef zum Mitarbeiter, „Sie sind jetzt 45 Jahre alt und arbeiten schon seit fast 20 Jahren in unserer Firma und haben immer noch keinen Burnout gehabt? Sie haben wohl noch nie so richtig mit Volldampf bei uns gearbeitet?“ […]

Das Gute und das Schlechte in der Humorforschung

Lachen und Humor ist nicht immer nur gut! Schaut man sich in der Humorforschung die Studien zu Humor und Lachen an, dann wäre es zu populärwissenschaftlich immer nur zu behaupten, „Humor und Lachen“ tut gut oder ist gut. So einfach ist das nicht (vgl. Prof. R. D. Hirsch). Dennoch, es gibt ermutigende Ergebnisse die klar zeigen, dass ein Lachtraining oder Humortraining, ggf. auch in der Kombination, einen positiven Effekt auf die Lebenszufriedenheit, Heiterkeit und Gesundheit der Trainingsteilnehmer/innen hat. Dies gilt nicht nur bei erkrankten Menschen, z.B. Demenzkranken im Pflegeheim oder krebskranken Menschen, die eine Visite durch einen Klinikclown erhalten sondern auch bei gesunden Menschen (Prof. B. Wild).

Die Kunst des Menschen ist es, über sich selbst lachen zu können und sich dabei nicht zu ernst zu nehmen, letzters müssen aber die meistenvon uns erst einmal lernen. Der Alltag gibt uns genügend Chancen den persönlichen Pleiten, Pech & Pannen humorvoll gegenüberzutreten und mittels des Einsatzes einer erlernten Lachtechnik oder Humortechnik aus einem vermeintlichen Patzer eine Stärke zu entwickeln, die uns größer macht und in uns mehr Lust auf mehr Lachen und Humor erzeugt.

Frage aus der Humorforschung: Wie nennt man einen Humorforscher?

  1. Gelotologen (griechisch „gelos“ für „Lachen“)
  2. Ridikologen (lateinisch „ridiculus“ für „lächerlich“)
  3. Humorologen (englisch „humour“ für „Humor“)

Wenn Sie möchten schreiben sie ihre Antwort an: niebuhr@humortrainer.de – vielen Dank.

Kurze Witze / Flachwitze

„Urlaub ist schädlich“, sagt der Personaler. „Die meisten Mitarbeiter kommen krank zurück.“
„Ein Ärgernis ist erst dann eines, wenn wir es annehmen“, doch dann zwingt uns keiner.

Humorforschung mittels Therapeutischen Humor in der Psychotherapie

„Was, sind Sie verrückt? … Wollen Sie ernsthaft Humor / Humorforschung in der Psychotherapie einsetzen? Warum arbeiten Sie bei ihren Patienten nicht mit den in der Praxis bewährten Methoden der Verhaltens- und Gesprächstherapie? …“so und so ähnlich bin ich schon von Ärzten / Psychologen gefragt worden.

Trotz des von Tietze und Eschenröder in 2000 geschriebenen populärwissenschaftlichen Buches „Therapeutischer Humor – Grundlagen und Anwendungen“ stößt auch heute noch der Einsatz von Humor als therapeutisches Mittel in der Psychotherapie bei vielen auf Skepsis. In vielen Psychotherapieleitlinien und Skripten ist über Humor kaum etwas zu finden. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Humorforschung in der Psychotherapie spielt keine Rolle oder existiert nicht. Ganz zu schweigen vom therapeutischen Humor. Mir scheint, es geht die Angst umher, dass Lachen und Humor den Therapieerfolg nicht fördert oder sogar gefährden könnte. In keinem diagnostischen Verfahren, z.B. der OPD (Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik) findet sich die Humorforschung wieder. Der Grund dafür: Diese Diagnoseverfahren sind überwiegend defizitorientiert ausgerichtet und erfassen die Ressourcen oder Resilienzen eine Patienten.

Auch bei den von den Krankenkassen anerkannten Therapieverfahren wie
1) tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
2) analytische Psychotherapie
3) Verhaltenstherapie
finden sich zum Humor bzw. Humorforschung keine Angaben. Durch die Arbeiten und das Buch von Frau Prof. Dr. Barbara Wild & Kollegen (2016), „Humor ins Psychiatrie und Psychotherapie – Neurobiologie – Methoden –Praxis hat sich das Bild im deutschsprachen Raum etwas geändert vgl. https://www.amazon.de/Humor-Psychiatrie-Psychotherapie,Neurobiologie-Methoden/dp/360843061X/

Den Beweis liefert die Humorforschung: Humor und Lachen sind gute Medizin. Der Begleiter dieses Buches, Humor: Der leichtere Weg zu Belastbarkeit und Gesundheit (2010, ebenfalls von Author House veröffentlicht), diskutiert die aufregende neue Forschung, die die lang gehegte Behauptung stützt, dass Lachen die beste Medizin ist. Humor als Überlebenstraining für eine gestresste Welt zeigt, wie Sie diese Vorteile des Humors in Ihr eigenes Leben bringen können. Das 7 Stufen Programm“ von McGee enthält das erste Trainingsprogramm für Humorfähigkeiten, das Beweise für die Wirksamkeit bei der Steigerung des Sinns für Humors und beim Erlernen des Umgangs mit Humor zur Bewältigung des Stress enthält. Kein anderes Programm zur Verbesserung des Sinns für Humors kann diesen Anspruch erheben. Die Grundidee ist es, an guten Tagen - wenn Sie gute Laune haben - wichtige grundlegende Humorfähigkeiten aufzubauen. Erst wenn jeweils eine Gewohnheit / Fertigkeit gestärkt ist wird diese Fertigkeiten auf die nächste Stufe, den täglichen Stress angewendet.

Survival Training for a Stressed-Out World - Dr. Paul McGhee
Bild: 7 Humor Habits Program

Das 7 Humor Habit Program baut zunächst die Gewohnheit auf,  die spielerisch mit dem Humor umgeht, denn Humor ist eine Form des mentalen Spiels und konzentriert sich dann auf verbale Humorfähigkeiten, das Finden von Humor im Alltag, das Lachen über sich selbst und andere wichtige Humorfähigkeiten.

Studien in den USA, der Schweiz, Australien und Deutschland haben die Wirksamkeit dieses Programms bei der Förderung Ihres Sinns für Humor bestätigt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass es die tägliche Stimmung verbessert, den Optimismus steigert und die Fähigkeit verbessert, mit Stress umzugehen. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass das 7 Humor Habits Programm eine wirksames Instrument zur Verringerung einer klinischer Depressionen und Angstzustände ist. Es hat sich als wirksam für alle Altersgruppen erwiesen, von Studenten bis zu Senioren in den Achtzigern.

Wir kennen alle den Satz "Lachen ist die beste Medizin". aber erst in den l etzten 15 – 20 Jahren häufen sich die Beweise aus der Wissenschaft, um diese Behauptung zu stützen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wenn Sie ihren  Sinn für Humor pflegen dies eine gute körperliche und geistige Gesundheit unterstützt. Ferner, dass Humor das Immunsystem stärkt, Schmerzen lindern und den Spiegel der im Körper zirkulierenden Stresshormone senken kann. Diese allgemeinen gesundheitsfördernden Vorteile veranlassten die Forscher, die Auswirkungen von Humor und Lachen auf bestimmte Krankheiten zu untersuchen. Z.B. die gesundheitlichen Vorteile von Humor im Zusammenhang mit koronarer Herzkrankheit, Asthma, COPD, Arthritis, bestimmten Allergien und Diabetes. Die digitale Diagnostik des Gehirns hat  gezeigt, dass die beiden Gehirnhälften des Gehirns unterschiedliche Rollen für unser Verständnis und unsere Freude am Humor spielen. Außerdem wurden spezifische Vergnügungszentren auf der Basis von Dopamin im Gehirn identifiziert, die für das gute Gefühl verantwortlich sind, das sich aus Humor und einem guten Bauchlachen ergibt. Der Schlüssel zum Verständnis des Beitrags von Humor zu Gesundheit und Wohlbefinden ist seine Fähigkeit, sowohl positivere Emotionen in Ihr Leben zu bringen als auch Gefühle von Wut, Angst und Depression zu reduzieren. Humor trägt dazu bei, die emotionale Belastbarkeit zu schaffen, die erforderlich ist, um die Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus der stetigen Zunahme von Stress in unserem persönlichen und beruflichen Leben ergeben. Es ist ein leistungsfähiges Instrument zur Bewältigung jeglicher Form von Lebensstress und ein Mittel, um eine positive, optimistische Lebenseinstellung aufrechtzuerhalten. In ähnlicher Weise spielt Humor eine Schlüsselrolle bei der Schaffung einer glücklichen Ehe und einer größeren Zufriedenheit und Lebenszufriedenheit im Allgemeinen.

Fazit: Es ist also nie zu spät, seinen eigenen Sinn für Humor zu verbessern. Sie können lernen, mit Humor umzugehen, etwas mehr Gelassenheit aber auch Wertschätzung gegenüber sich selbst und Anderen und diese Vorteile in Ihr eigenes Leben zu bringen.